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Ein Leben ohne materiellen Fußabdruck - Mit Zero Waste ein neues Bewusstsein entwickeln

zero waste müllvermeidung auf Reisen und im Alltag

Der Van rattert den engen, staubigen Weg entlang. Du erblickst das Meer bereits durch die Büsche. Das Wasser nähert sich, deine Vorfreude steigt. Welche*r naturverliebte Abenteurer*in  träumt zu Beginn einer Reise nicht von unberührter Natur und einsamen  Stränden?

Doch beim Erkunden des Strandes kommt nicht selten die große Ernüchterung. In den Büschen, im Sand und im Wasser findest du Plastiktüten, Toilettenpapier, Becher und Strohhalme. Abfälle und Plastik sind nicht nur ein optisches Ärgernis, sie sind eine ernsthafte Belastung für unser Ökosystem. 

In diesem Artikel zeigen wir dir einfache Wege, wie du mit Zero Waste aktiv wertvolle Ressourcen sparst und Müll vermeidest. Wir beantworten die Frage, wie du Zero Waste in dein Leben integrierst, welche Vorteile dieser Lebensstil für dich hat und geben dir wertvolle Tipps für Zero Waste auf Reisen und Zuhause.

Zero Waste - Ist ein Leben ohne Müll möglich?

Wir wissen alle, dass wir als Individuen und als (globale) Gesellschaft viel zu viel Müll und Plastik produzieren. Jährlich landen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren - oder umgerechnet jede Minute eine LKW-Ladung  [WWF 2020]. Dieser, unser Müll  gefährdet massiv unser  Ökosystem, und die unnötige Produktion treibt den Klimawandel voran.

Plastikverschmutzung der Meere

Als Antwort auf globale Probleme wie die Müll- und Co2 Produktion setzt die Zero Waste Community ihre 6 Rs entgegen. Diese lauten:

Refuse (Verzichten)

Durch Verzicht setzt man ein klares Ausrufezeichen! Alles, was nicht produziert wird, belastet nicht die Umwelt.

Reduce (Reduzieren)

Den eigenen Abfall zu reduzieren bedeutet nicht, ein asketisches Leben zu führen. Vielmehr entsteht ein Bewusstsein für Qualität und der Einsicht, dass weniger häufig mehr ist. Ein Zero Waste Lifestyle konfrontiert dich mit der Frage: Was brauche ich wirklich? Welche Produkte haben die höchste Qualität und damit längste Lebensdauer.

Reuse (Wiederverwenden)  

Das Wiederverwenden von Gebrauchsgegenständen senkt die Produktions- und Energiekosten und reduziert gleichzeitig Abfall. Als Symbol dient der mitgebrachte Kaffeebecher, statt ein Coffee To Go Becher mit Plastikdeckel. Zero Waste Produkte verfolgen den Ansatz, von der Herstellung bis zum Verbraucher möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen. 

Repair and Recycle (Reparieren und Recyclen) 

Um Produktion und damit einhergehenden Verbrauch von Ressourcen und Energie zu vermeiden, sollte man immer versuchen einen defekten Gegenstand zu reparieren, einen Rohstoff zu recyclen oder per Upcycling wieder aufzuwerten. In allen Fällen wird die Nutzungsdauer erhöht. Ein Repaircafe in deiner Nähe hilft dir gerne dabei weiter.

Rot (Kompostieren) 

Darunter fallen im weiten Sinne auch kompostierbare Biomüllsäcke, Einwegbesteck und Kaffeekapseln. Hier sind die Prinzipien Refuse oder Reduce (allerdings) effektiver. Gemeint ist an dieser Stelle das eigene Kompostieren von Speiseresten z.B. mittels einer Würmerkiste. 


Man merkt schnell: Zero Waste als reines Müllvermeidungskonzept zu beschreiben, greift deutlich zu kurz. Denn hinter allen 6 Strategien der Ressourcenschonung steht das große Ziel einer perfekten Kreislaufwirtschaft. Jede Entnahme endlicher, natürlicher Ressourcen für ein Produkt sollte im Hinblick auf Langlebigkeit, Recyclebarkeit und Kompostierbarkeit kritisch hinterfragt werden.

Zero Waste als Bereicherung, statt Verzicht

Der Kampf gegen die Klimakrise und Umweltverschmutzung wird allgemein hin mit Verzicht verbunden. Dieses Narrativ impliziert meistens einen Verlust von Lebensqualität.  Dabei gibt es gute Gründe, auch aus persönlichen Gründen das eigene Konsumverhalten zu überdenken.  Denn Reduktion und Verzicht können nachhaltig dein Leben bereichern.

Durch einen Zero Waste Lifestyle kommst du seltener in Kontakt mit Kunststoffen und Plastik. Es konnte gezeigt werden, dass  durch die Vermeidung von Kontakt mit diesen schädlichen Materialien der Anteil von Mikroplastik im eigenen Körper verringert wird.

Diese synthetischen Kleinstpartikel verstecken sich in Zahnpasta, Trinkwasser oder Duschgels. Die Langzeitfolgen von Mikroplastik am Menschen sind noch nicht ausreichend erforscht. Aber man weiß bereits, dass der Konsum von Plastikpartikeln aus gesundheitlicher Sicht auf keinen Fall zu empfehlen ist. 

Produkte ohne Plastikverbrauch

Zero Waste verändert nicht nur die Produkte, mit denen du dich umgibst. Es ist vor allem eine Veränderung des eigenen Mindsets. 

Du gibst dir häufiger die Möglichkeit, dein Konsumverhalten zu reflektieren. Viele stellen bei diesem Prozess fest, dass sie viel weniger benötigen als geglaubt, um zufrieden zu sein.

Der neue Minimalismus ist ein hervorragender Weg, um sich selbst und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen.

Wie kannst du Zero Waste in dein Leben integrieren?

Ein Blick in den eigenen Mülleimer oder in die Geschäfte reicht aus, um zu erkennen, wie sehr wir von Wegwerfprodukten und Plastikverpackungen umgeben sind. Wichtiger als ein perfekter Zero Waste Lifestyle, ist der Weg hin zu einem geringeren Ressourcenverbrauch. Denn die schiere Masse an Einsparpotential schlägt schnell in Überforderung um. 

Hilfreich kann da der Ansatz der kleinen Schritte sein. Beginne mit kleinen Schritten , um den Zero Waste Gedanken umzusetzen. Mache diese kleinen Schritte  zu einer Gewohnheit, bis es sich für Dich völlig natürlich anfühlt. .

Danach kannst du Gewohnheit auf Gewohnheit bauen. Eine Veränderung folgt dann der Nächsten, um dem Ideal näher zu kommen. Und du wirst feststellen: Es ist leichter als du denkst. Mit der Zeit wirst du schnell große Veränderungen bei deinem Müllverbrauch und Konsumverhalten feststellen.

Unten findest du eine Reihe von Zero Waste Tipps und Alltagstipps, die du sofort umsetzen kannst.

Einkaufen: Von Jutebeuteln und Unverpackt Laden

Wenn man von Zero Waste spricht, denken die meisten Menschen an das Meiden von Plastikverpackungen und -tüten.

Mit einfachen Jutebeuteln oder Obstnetzen ausgestattet, kommst du nicht mehr in die Verlegenheit, die billigen Plastiktütchen aus der Gemüseabteilung nutzen zu müssen. Und egal ob im Discounter oder auf dem Wochenmarkt: allein optisch schlägt der Jutebeutel jede Plastiktragetasche.

Ein Einkauf im Unverpackt Laden in deiner Nähe reduziert den Einsatz von Plastik noch weiter. Dort sind auch Getreide, Nudeln, Nüsse, Seife, Hülsenfrüchte und viele weitere Artikel verpackungsfrei erhältlich. Es gilt: Bitte Beutel und Dosen mitbringen. 

👉 Hier erfährst du mehr über das Konzept des Unverpackt Ladens.

Die Zero Waste Küche und Lebensmittel

Bienenwachstücher statt Plastik- oder Alufolie

Diese universellen Helfer in der Küche haben das Potential, eine Revolution in deiner Küche anzustoßen. Mit ihren freundlichen Farbakzenten, ziehen sie garantiert die Blicke von Familie und Freunden auf sich. Gleichzeitig demonstrierst du, wie einfach man der Zero Waste Küche einen Schritt näher kommt. Denn Wachstücher verbannen Alufolie, Plastiktüten und Frischhaltefolien endgültig aus deiner Wohnung. Die Natur und dein Mülleimer werden es dir danken. 
Bienenwachstücher sind Wasserdicht und gefrierfest. Dadurch werden Essenreste und Flüssigkeiten sicher im Glas verschlossen, Obst und Brotschnitten zur Arbeit transportiert oder Kräuter im Tiefkühlfach eingefroren.

Netze und Dosen

Für die Aufbewahrung größerer Mengen von Lebensmittel eignen sich zusätzlich Boxen aus Weißblech und/oder Bambus an. Damit vermeidest unnötigen Kontakt deiner Lebensmittel mit Plastik und Weichmacher. Blech hat den Vorteil sehr robust zu sein. Es schmilzt beispielsweise nicht, sollte es versehentlich auf eine heiße Herdplatte gelegt werden. Ihre Robustheit macht die Boxen zu lebenslangen Begleiter.

Auch Baumwollnetze sollten nicht nur beim Einkaufen genutzt werden. Als hängender Obstkorb sorgen sie in jeder Wohnung für eine optische Aufbrechung klarer Strukturen. Zudem fühlt sich jeder ausgebaute Van mit einem Netz voller farbenfroher Früchte noch gemütlicher und einladender an.

Lebensmittel

Ja, wir müssen auch über Lebensmittelverschwendung reden. 

Auch wenn Lebensmittel verrotten und damit theoretisch in das letzte R der Zero Waste Bewegung gezählt werden könnte, wird das aus gutem Grund nicht getan. Die Produktion und der Transport ist sehr Wasser- und Energieintensiv. Eine Verschwendung dieser Ressourcen steht dem Zero Waste Gedanken diametral entgegen.

Lebensmittel gegen Plastiktüten

Während ein Drittel aller produzierten Lebensmittel auf dem Weg vom Acker zum Teller verloren gehen [Umweltbundesamt 2021], leiden weltweit über 811 Millionen Menschen an Hunger [Welthungerhilfe 2021]. Das zeigt, dass neben der ökologischen Komponente, auch noch eine sozial-ethische Dimension existiert.

Ein Zero Waste Lifestyle fordert dich heraus, auch achtsamer mit deinen Lebensmitteln umzugehen. Regelmäßigere und gezieltere Einkäufe, reduzieren die Wahrscheinlichkeit, Lebensmittel wegschmeißen zu müssen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: kurz gelagertes Obst und Gemüse sind reicher an Vitaminen.

Solltest du doch einmal zu viel eingekauft haben, dann helfen dir Plattformen wie foodsharing.de dabei, das überflüssige Essen zu verteilen.

Das Zero Waste Badezimmer

Insbesondere Kosmetika werden meist in Plastikflaschen verkauft. Diese werden sofort entsorgt, sobald die letzten Tropfen Shampoo, Zahnpasta oder Creme  aufgebraucht sind. Da Kosmetika Gebrauchsgegenstände des Alltags sind, sind sie gleichzeitig wiederkehrende Quellen von Müll. Folgende Zero Waste Tipps bringen dich hier schnell weiter.

Feste Seife

Der einfachste erste Schritt, hin zu einem verpackungsfreien Badezimmer, ist ein Stück feste Seife. Du vermeidest nicht nur den Müll des Seifenspenders oder der Nachfüllpackung, du reduzierst den Kontakt mit Mikroplastik.

Feste Seife kann nicht nur für das Händewaschen benutzt werden, sondern darf auch gerne beim Duschen verwendet werden. Bei Hang zum DIY, lassen sich mit wenigen Zutaten ein eigenes Stück Seife herstellen. 

Mit einer robusten Seifendose ausgestattet, ist die Stückseife ein idealer Zero Waste Begleiter für Reisen.

Zahnpasta und Zahnbürste

Ein weitere Hebel für den Zero Waste Lifestyle im Badezimmer ist die Zahnhygiene. Es gibt keinen logischen Grund, Zahnbürsten aus Plastik zu benutzen. Seit Jahren erfreuen sich Alternativen aus Bambus größerer Beliebtheit. 

Zwar handelt es sich hier um ein Produkt, das du regelmäßig neu kaufen musst. Aber dadurch, dass Bambus eine schnell nachwachsende Ressource darstellt und der Stiel im Biomüll entsorgt wird, steht die Bambus-Zahnbürste im Einklang mit den Zero Waste Prinzipien. 

Lediglich die Bürsten bestehen häufig aus Nylon und sind somit nicht kompostierbar. Hier muss noch eine nachhaltige und tierleidfreie Option gefunden werden.

Auch beim Nutzen von Zahnpasta, bist du nicht auf Plastik angewiesen. Eine DIY Zahnpasta auf Kokosölbasis oder aus Tonerde und Natronpulver lässt sich mit wenigen Zutaten selbst herstellen und in einem Glas aufbewahren.

DIY Shampoo und Zero Waste Haarpflege

Die konkrete Umsetzung für die plastikfreie Haarpflege hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Zum einen kannst du zwischen etlichen Zero Waste Produkten wählen.

Plastikfreies Badezimmer  Zero Waste

Beispielsweise findest du Flüssigshampoo im Unverpackt Laden. Weitere Möglichkeiten sind feste Haarseife, feste Shampoo Stücken und Shampoo in Pulverform.

Die umweltschonendsten Arten von DIY Haarshampoos sind tensidefrei. Die beliebteste Variante der Zero Waste Community wird mit Roggenmehl zusammengerührt. Für die diese Variante werden 5 EL Roggenvollkornmehl mit 300 ml Wasser verrührt und für mindestens 2-3 Stunden ziehen gelassen. So einfach lässt sich ein verpackungsfreies und effektives Haarpflegeprukt herstellen. 

Tante Olga hat einen einen ausführlich Artikel zum Thema Zero Waste Haarpflege geschrieben. Dort wird auch der No-Poo Ansatz vorgestellt, indem komplett auf Shampoo verzichtet wird.

Reisen ohne Reste

Beim Reisen nimmt die Frage nach Verpackungsmüll eine neue Qualität an. Denn einer der Hauptfunktionen von Plastikverpackungen ist es, Lebensmittel und verderbliche Ware hygienisch von A nach B zu transportieren. 

Aber zum Glück lassen sich die oben skizzierten Zero Waste Prinzipien auch aufs Reisen anwenden. Ein minimalistisches Mindset führt dich auch hier sicher um die Plastik-Klippen. 

Häufig reicht bereits ein bewusstes Nein, um deinen ökologischen Fußabdruck zu senken. Günstige Souvenirs beispielsweise verstauben ohnehin meist in einer Schublade. Warum also überhaupt kaufen?

Zero Waste Besteck für Reisen

Ein weiterer Zero Waste Tipp: Nein sagen zu Mitnehm-Gerichten. Das entschleunigt deine kulturelle Erfahrung an einem neuen Ort. Und spart gleichzeitig  Einweg-Verpackungsmaterial. Nimm dir doch mal bewusst Zeit für das Restaurant, deine Umgebung, die Mitarbeiter und einheimischen Gäste. Garantiert wirst du beim Beobachten einiges über regionale Gepflogenheiten lernen und dich deiner Reisedestination sehr viel näher fühlen. Dieser Moment wird nur einmal da sein. Genieße ihn.

Ein weiterer einfacher Kniff, um unterwegs Plastik zu vermeiden ist das Mitbringen der eigenen Trinkflasche. Für viele Länder lohnt sich zudem die Investition in einen Wasserfilter. Denn die hohen Qualitätsstandards der EU wirst du nicht überall vorfinden.

Und ein letzter Vorschlag für eine müllfreiere Welt: Wenn du dich mit deinen Van an einem wunderschönen, einsamen Strand verirrst, verschönert eine kleine Clean Up Aktion deinen Aufenthalt am Meer erheblich. Ein klein wenig Stolz und gutes Gewissen inklusive.

Jeder kann ein bisschen mehr Zero Waste Lifestyle

Wirkt ein Zero Waste Ansatz im ersten Moment sehr radikal und einschränkend, entpuppt er sich bei näherem Hinsehen als erstaunlich praktikabel. Alles was du brauchst, ist ein geschärftes Bewusstsein für die Plastik- und Müllproblematik und ein wenig Vorbereitung. 

Häufig reicht auch einfach eine nicht getätigte oder alternative Kaufentscheidung. Die Null in Zero Waste deutet dabei eher auf das gemeinsame Ziel hin. 

Wichtiger als eine sofortige, überfordernde und radikale Umsetzung des Zero Waste Lifestyles, ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten und die stetige Umsetzung in kleinen Schritten. Für die meisten Menschen ist das der nachhaltigste Weg zu einem Leben ohne Müll.   

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